Kriegergedächtnisstätte
Plambacheck
(siehe Bild rechts oben)

Wenn auch bereits mehrere Jahrzehnte seit dem grausigen Kriegsgeschehen in unserer Gemeinde verflossen sind, hat der Ortsverband sich einstimmig entschlossen, mitten in diesem vom Krieg betroffenen Gebiet eine Gedenkstätte zu errichten, die an das große Leid im Frühjahr 1945, an die Kriegsopfer (Ziviltoten) unserer eigenen Gemeindebewohner und die gefallenen Soldaten der Kampftruppen stets erinnern soll. 5 Erwachsene und 2 Schulkinder mußten durch Kriegseinwirkung ihr Leben lassen. Das erste Opfer war die Schülerin Maria Kraushofer aus Plambach, die mit ihrer Schwester Grete auf dem Heimweg von der Schule zu ihrem Wohnhaus war. Es war der 21. März 1945, als in der Umgebung Eiserne Brücke in Mainburg Bomben fielen und Maria Kraushofer auf offener Straße tödlich getroffen wurde.

Erschütternd waren die Kriegsauswirkungen im Anwesen der Familie Berger in Aigelsbach. Das Haus wurde unter starken Beschuß genommen, sodaß sich die Bewohner in den Keller zurückzogen. Der Besitzer Josef Berger wurde genötigt, die Tür zu öffnen; später hörten die im Keller Gebliebenen Lärm und einen Aufschrei. Als es ruhig wurde, hielt man Nachschau und fand Josef Berger in der Küche erschossen liegen. Am darauffolgenden Tag, es war der 1. Mai, zog die Familie weg, um in der Nachbarschaft unterzukommen. Es fehlten aber noch Sachen, die man holen wollte, und so schlichen 3 Personen denen sich noch Peperl Schindler anschloß, weil er von seiner Mutter nicht getrennt werden wollte, teils kriechend zum verlassenen Gehöft. Auf diesem Weg wurden sie entdeckt und beschossen. Peperl Schindler traf eine M.G.-Kugel, an deren Verletzung er in der Nacht darauf starb. Am 4. Mai wurde das Anwesen Berger (Engelmann) in Brand geschossen. Am 22. Juli starb dann auch der alte Bauer.

Insgesamt wurden 7 Bauernhäuser durch Beschuß in Schutt und Asche gelegt. Am 18. April brannte das Haus Gruber (Plödrach), am 20. April das Haus Weißenböck (Kaltenberg), am 1. Mai brannten die Häuser Kerschner (Kleinkuhberg), Bodner (Lechner) und das Haus Schleifer (Panz), am 6. Mai das Haus Lanner (Frostl). Kriegsbeschädigte Häuser gab es auch im Ortsgebiet Hofstetten-Grünau. Die toten Zivilpersonen wurden am Ortsfriedhof beerdigt. Die toten Soldaten wurden erst nach Auffindung ihrer Grabhügel in den Friedhof gebracht und begraben. An einem Sammelgrab wurde ein größerer Grabstein gesetzt, wo alle namentlich angegeben waren. Es gab aber auch Einzelgräber, die mit Holzkreuzen namentlich versehen waren. Später wurden diese Toten exhumiert und nach Oberwölbling auf den Soldatenfriedhof gebracht, wo
sie ihre letzte Ruhestätte fanden.

Die vom Kameradschaftsbund, Ortsverband Hofstetten-Grünau, errichtete Kriegergedächtnisstätte im ehemaligen Frontgebiet Plambacheck - Aigelsbach soll nun an all das Geschehene im Jahre 1945 erinnern, sie soll gepflegt erhalten bleiben. Für die Zukunft soll sie Mahnmal sein und erinnern, daß der Friede eines der höchsten Güter auf Erden ist. Als Obmann des Ortsverbandes sage ich allen Kameraden, die durch Eigenleistung oder Geldspenden geholfen haben, vielen Dank. Ich danke auch im Namen des Ortsverbandes Frau Moser und ihrem Sohn für den unentgeltlich zur Verfügung gestellten Baugrund, was vertraglich vereinbart wurde. Den Grundanrainern und hilfsbereiten Menschen, die durch Arbeit und Geldspenden mitgeholfen haben, sei ebenfalls aufrichtig gedankt.